Darstellung der Handlung von Waldeigentümern in der Holzaufkommensmodellierung

Holz aus dem Wald stellt eine potenzielle Rohstoffquelle dar. Wie und in welchen Mengen Lignozellulose von Waldbäumen in Zukunft für eine Verwertung in der Bioökonomie zur Verfügung stehen wird, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. In diesem Zusammenhang spielen die waldbaulichen Handlungen und das Marktverhalten von Waldeigentümern eine wichtige Rolle. Besitzer von kleinem und mittlerem Privatwald gelten als eine Eigentümergruppe mit vielseitigen Zielsetzungen, die die Verfügbarkeit von Lignozellulose stark beeinflussen kann.

Die bisher durchgeführten Prognosen weisen primär die Charakteristika von Management Guideline-Szenarien auf. Dies hat dazu geführt, dass das dort prognostizierte Holzaufkommen regelmäßig deutliche Abweichungen vom späteren Vollzug aufwies. Für die holzverarbeitenden Industrien, insbesondere im Kontext der Weiterentwicklung der Bioökonomie, ist die Kenntnis der Holzmengen, die realistischer Weise eine Marktverfügbarkeit erlangen, von entscheidender Bedeutung. Dies kann über die Entwicklung eines Business as Usual Szenarios (BAU) erreicht werden.

Es konnte gezeigt werden, dass mit den Attributen Vorrat, Bedingungen der Holzernte, Bestandstyp und Waldbesitzendentyp Ernteentscheidungen gut vorausgesagt werden können. Zusätzlich konnte gezeigt werden, wie sich unterschiedliche Methoden auf die Abweichungen im Hinblick auf unterschiedliche Attribute auswirken. Diese Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis von Prognosen und deren Einflussgrößen bei.

Über die qualitative Untersuchung konnte ein Erklärungsmodell des Einschlagsverhaltens im Privatwald abgeleitet werden. Es konnte ermittelt werden, dass die Entscheidungen in einem Wechselspiel der Faktoren Bedürfnisse, Wünsche, Hindernisse und externen Faktoren stattfinden. Dabei wird die Entscheidung zunächst eher allgemein getroffen und dann später im Einzelbestand materialisiert.