Durch unsere Forschung und die Einrichtung eines standortübergreifendes Graduiertenprogramms für Nachwuchswissenschaftler*innen möchten wir dazu beitragen, die Grundlagen für die Etablierung eines innovativen Wirtschaftssystems, das die industrielle Nutzung biogener Rohstoffe ermöglicht und gleichzeitig schädliche Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Gesellschaft vermeidet, zu legen.
Unsere Vorgehensweise ist die inter- und transdisziplinäre Betrachtung von Bioökonomiesystemen. Dabei verfolgen wir einen systemischen Ansatz, in dem die gesamten Wertschöpfungsketten von den Rohstoffen über die Umwandlungsprozesse bis zu den Produkten, inklusive der ökonomischen, sozialen, ökologischen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet werden.
Angesichts des steigenden Bedarfs an biologischen Ressourcen ist einer drohenden Verschärfung von Nutzungskonflikten, zum Beispiel zwischen der Nahrungsmittelproduktion und der Produktion biobasierter Energieträger und Materialien, entgegenzuwirken. Durch Auswahl und Züchtung geeigneter biomasseproduzierender Organismen wird die Rohstoffbereitstellung optimiert. Die Entwicklung neuer Aufschlussverfahren verbessert die Möglichkeiten der Verwertung von Biomasse für die Produktion hochwertiger Materialien, sowie die möglichst vollständige Nutzung der Biomasse. Dabei werden heute auch Stoffe für die Produktion von Plattformchemikalien und Energieträgern verwertet, die bislang als Abfall entsorgt wurden. Neue Materialien und Produkte müssen sorgfältig auf technische Eigenschaften und ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit geprüft werden.
Der Systemische Ansatz unseres Forschungsprogramms umfasst die Integration möglichst vieler verschiedener Fachdisziplinen, Kompetenzen und Sichtweisen. Durch die enge Zusammenarbeit in Baden-Württemberg werden vorhandene Expertisen effizient genutzt. Gleichzeitig sind wir interessiert an der Intensivierung der überregionalen und internationalen Zusammenarbeit und offen für die Vernetzung mit Partnern aus der Wirtschaft.