Nachhaltige und flexible Wertschöpfungsketten für Biogas in Baden-Württemberg

In den vergangenen Jahren sind die Preise für Biomasse stetig angestiegen. Davon ist auch die Bioenergieproduktion betroffen, denn speziell in der Biogasproduktion führen die verteuerten Substrate aus landwirtschaftlichen Betrieben zu einer signifikanten Erhöhung der Produktionskosten. Zudem wird angestrebt, dass sich Biogasanlagen zukünftig auch ohne staatliche Förderung wirtschaftlich tragen.

Vor dem Hintergrund der mittlerweile hohen Anzahl bestehender  Biogasanlagen ist es ein wesentliches Ziel der Biogasforschung eine noch effizientere und damit günstigere und nachhaltigere Biogasproduktion zu gewährleisten.

Erforscht werden Konzepte für die Entwicklung wettbewerbsfähiger, effizienter und umweltfreundlicher Technologien in der Biogasproduktion, sowie entsprechende Nutzungspfade am Beispiel von Baden-Württemberg.

Dies schließt den Einsatz von Biogas als Regel- oder Bedarfsenergie (zum Beispiel zum Ausgleich von Schwankungen in der Produktion anderer erneuerbarer Energien), die stoffliche Nutzung von Biogas, die Verwendung alternativer Pflanzensysteme als Substrate, den Einsatz von Rest- und Abfallstoffen sowie die Integration der bei der Biogasproduktion entstehenden Gärreste in eine Kreislaufwirtschaft ein. Darüber hinaus werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Implikationen der Biogasproduktion und -verwertung analysiert.

Im Rahmen der 13 geförderten Projekte werden insbesondere folgende Ziele verfolgt:

  • Analyse alternativer Potenziale der Biogasproduktion, auch im Kontext des novellierten EEG 2014
  • Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Biomassebereitstellung, ihrer Konversion und Verwertung in der Wertschöpfungskette Biogas
  • Modellierungen der Food- und Non Food Märkte (einschließlich weiterer regenerativer - und Bioenergien) zur  Analyse der ökologischen, ökonomischen, sozialen und ethischen Vorteile der Biogasproduktion für Gegenwart und Zukunft.

Der Forschungsverbund bündelt die in Baden-Württemberg vorhandenen Kompetenzen im Bereich Biogas um die Wertschöpfungskette Biogas in ihrer gesamten Breite abzudecken. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Modellierung der Bioökonomie und Projekten aus dem übergeordneten Bereich "Sozialwissenschaftliche und ökologische Begleitforschung" wird auch die Akzeptanz der Biogasproduktion bei den beteiligten Akteuren untersucht und bewertet.

Koordination

Dr. Elisabeth Angenendt
Universität Hohenheim
Schloss Osthof-Süd
70599 Stuttgart
Tel.: + 49 (0) 711 / 459-22569 | elisabeth.angenendt@uni-hohenheim.de