Optimierungspotenziale bei Bioabfall-Vergärungsanlagen in Baden-Württemberg

Bereits seit einigen Jahren nimmt die Verwertung biogener Abfälle in Vergärungsanlagen zu. Daher gewinnt die Erhebung der bestmöglichen Nutzung des vorhandenen Materials und die Ermittlung des Optimierungspotenzials sowohl für bestehende Anlagen als auch für die Planung von Neuanlagen an Bedeutung. Bislang fehlen jedoch belastbare und über einen längeren Zeitraum erhobene Daten über die Eignung der Konzepte für die jeweiligen Substrate sowie die tatsächliche Leistung der Anlagen.

Ziel des Projektes war die Erarbeitung einer fundierten Datenbasis von Kennzahlen über etablierte Konzepte von Bioabfall-Vergärungsanlagen. Diese soll Planer und Betreiber bei Projektentwicklungen und Planungsentscheidungen für den Neu- und Ausbau von Vergärungskapazitäten unterstützen. Außerdem sollen Optimierungspotenziale, wie höhere Energieausbeute, gezielter Substrateinsatz, erhöhte Energie- und Ressourceneffizienz, aufgedeckt werden.

Am Beispiel realer Anlagen wurde eine solide Datenbasis mit Kennzahlen zu etablierten anaeroben Vergärungsverfahren für Bioabfälle geschaffen. Umfangreiche Messungen, Probenahmen und Datenerhebungen an drei Standorten in Süddeutschland ermöglichten die Aufstellung detaillierter Energie- und Stoffstrombilanzen sowie die Dokumentation des Prozessbetriebs. Die Daten wurden in enger Zusammenarbeit mit den Betriebsleitern der drei Trockenvergärungsanlagen über Interviews, Stoffstromanalysen, Datenaufnahmen und Probenahmen vor Ort sowie in Laboranalysen erhoben. Bei der Aufstellung der Datenbasis ließen sich bereits erste Optimierungspotenziale ableiten. Durch den Vergleich der drei Anlagen untereinander konnten einige wesentliche Unterschiede festgestellt werden. So konnten beispielsweise große Unterschiede im Energieverbrauch einzelner Aggregate oder in der Stoffstromlenkung innerhalb der Anlage festgestellt werden. Aus diesen Unterschieden wurden weitere Optimierungspotenziale und teilweise auch Maßnahmen abgeleitet.