Ökologisch-ökonomische Analyse der landwirtschaftlichen Biomasseproduktion in Baden-Württemberg

Ziel des Forschungsprojektes war die Bewertung der regionalen Wettbewerbspotenziale von landwirtschaftlichen Biomassen in Baden-Württemberg unter zukünftig sich ändernden agrar-und umweltpolitischen Rahmenbedingungen.

Dabei wurde neben der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln die Produktion verschiedener Biogassubstrate und die Produktion mehrjähriger Lignozellulose liefernder Pflanzen berücksichtigt. Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurde das landwirtschaftliche Angebotsmodell EFEM (Economic Farm Emission Modell) genutzt und für die spezifischen Fragestellungen weiterentwickelt. Als regionale Untergliederung des Landes werden die acht Vergleichsgebietsgruppen (VGG) genutzt. Hierbei wird das Land nach Gebieten ähnlicher natürlicher landwirtschaftlicher Ertragsfähigkeit unterteilt, wobei geologische, topographische und klimatische Begebenheiten einfließen und die regional sehr heterogenen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen in Baden-Württemberg berücksichtigt werden.

Während der Laufzeit wurden Methodenvergleiche zur Ableitung des mit EFEM ermittelten Substratangebots und der anlagenspezifischen Substratnachfrage durchgeführt. Hierbei zeigte sich eine gute Übereinstimmung bei Silomais, als wichtigstem landwirtschaftlichen Biogassubstrat. Bei Dauergrünland-, Kleegras- und Ganzpflanzensilage lagen die Ergebnisse deutlich auseinander.

EFEM wurde auch im Kompetenznetz Modellierung genutzt. Hierdurch konnten die Auswirkungen einer verstärkten Nutzung der landwirtschaftlichen Biomasse in Konversionsanlagen auf die Substratproduktion für Biogasanlagen aufgezeigt werden. Als Beispiel zeigt Abbildung 1 die Entwicklung der Anbaufläche von Silomais als Biogassubstrat in Abhängigkeit des Preises für Getreidestroh als Input für Biomassekonversionsanlagen. Es zeigt sich, dass bei steigendem Preis für Getreidestroh, in den meisten Regionen, der Getreideanbau bis an die modellinternen Fruchtfolgebeschränkungen ausgedehnt wird, wodurch der Silomaisanbau als Biogassubstrat stark zurückgeht.