Bioverfügbarkeit, gesundheitlicher Nutzen und Sicherheit von Nährstoffen aus Mikroalgen

Mikroalgen enthalten Makro- und Mikronährstoffe, die interessant für die menschliche Ernährung sein könnten, wie z.B. Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, Carotinoide und Galactolipide. Das Ziel des ernährungswissenschaftlichen Teilprojekts war es, wissenschaftliche Grundlagen für den Einsatz von Mikroalgen und deren Extrakten für Humanernährungskonzepte zu erarbeiten. Hierzu wurden verschiedene Tier- und Zellkulturexperimente durchgeführt.

Untersucht wurde die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe nach einem mechanischen Aufschluss sowie Sicherheitsaspekte in einem Mausmodell. Es zeigte sich hierbei, dass Proteine, Fettsäuren und Carotinoide aus aufgeschlossenen Mikroalgen bioverfügbar sind und bei Fütterung mit einer Mikroalgensupplementation keine Anzeichen auf negative gesundheitlichen Auswirkungen auftraten. So waren nach 14-tägiger Fütterung mit einer mit Mikroalgen-angereicherten Diät weder Gewichtsverluste noch Anzeichen von Herz-, Leber-, und Nierentoxizität noch morphologische Veränderung von Organen und Gastrointestinaltrakt zu erkennen.

Neben der Mikroalgen-Gattung Chlorella, wurden auch die Gattungen Nannochloropsis und Phaeodactylum auf ihre physiologischen und präventiven Wirkungen auf Zellkulturen untersucht. Hierbei zeigten eine Vielzahl der wässrigen und ethanolischen Mikroalgen-Extrakte anti-proliferative, anti-inflammatorische und anti-oxidative Wirkungen in vitro. Anti-inflammatorische Effekte wurden hierbei auf humane Zellen des peripheren Blutes untersucht, anti-oxidative-Effekte auf humane neutrophile Granulozyten. Um anti-proliferative Effekte zu ermitteln wurden humane Colon- sowie Zervixkarzinomzelllinien verwendet. Die Ergebnisse zeigen einen gesundheitlichen Nutzen von Mikroalgen in Zellkulturen, welcher jedoch noch in tierexperimentellen Studien und Humanstudien nachgewiesen werden muss.

Das Forschungsvorhaben wurde gemeinsam vom Institut für Ernährungsmedizin der Universität Hohenheim und vom Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung des Max Rubner-Instituts bearbeitet. Mikroalgen und deren Extrakte wurden von den Partnern im Forschungsverbund zur Verfügung gestellt.

 

ProjekttitelBioverfügbarkeit, gesundheitlicher Nutzen und Sicherheit von Nährstoffen aus Mikroalgen und ihren verarbeiteten Produkten
InstitutionenUniversität Hohenheim, Institut für Ernährungsmedizin
Max Rubner Institut, Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung
Beteiligte Wissenschaftler

Prof. Dr. med. Stephan Bischoff, Dr. Sandrine Louis, Ulrike Neumann (Uni Hohenheim), PD Dr. Karlis Briviba, Andrea Gille (MRI)

Projektstatus
abgeschlossen