Mikroalgen-Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie in Baden-Württemberg
Eine gesunde Ernährung wird zunehmend zu einer wissenschaftlichen und technischen Herausforderung. Die Weltbevölkerung nimmt zu und die Anzahl der ernährungsbedingten Erkrankungen wächst in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich. Eine Vielzahl von ernährungsbedingten Erkrankungen, wie Adipositas, ist durch eine subklinische Entzündung des Körpers gekennzeichnet. Aus diesem Grund werden anti-inflammatorische Nahrungsmittel, wie Omega-3-Fettsäuren eingesetzt, die in Fisch und Nüssen vorkommen. Der Nachteil der Ressource Fisch besteht jedoch in deren begrenzter Verfügbarkeit. Aus diesem Grund sind Mikroalgen in den letzten Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Mikroalgen dienen hierbei nicht nur als Proteinquelle, sondern enthalten auch eine Vielzahl von Nährstoffen, die mögliche physiologische und präventive Wirkungen in der Humanernährung haben könnten. Hierzu zählen unter anderem Substanzen aus der Gruppe der Carotinoide sowie die verschiedenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (FS), die in Mikroalgen vorkommen. Die Mikroalge Phaeodactylum tricornutum (PT) ist für die menschliche Ernährung denkbar, da sie reich an Omega-3-Fettsäuren, Beta-Glucanen und Fucoxanthin ist.
Alle drei Inhaltsstoffe können gesundheitliche Vorteile für den Menschen bringen und auch in der Tiernahrung eingesetzt werden. Im vorliegenden Projekt konnte durch die Einnahme von PT der Omega-3 Fettsäurestatus im Plasma erhöht werden, sowie die Bioverfügbarkeit der Carotinoide gezeigt werden. Die Einnahme hatte keine negativen Effekte bei gesunden Menschen. Insgesamt sind die in MIATEST vorangetriebene Untersuchungen die Voraussetzung für die Beantragung von PT als Novel Food auf dem deutschen Markt.
Projekttitel | Mikroalgen-Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie in Baden-Württemberg Herstellung von Mikroalgenpräparationen und Testung als gesundheitsfördernden Nahrungsstoff für den Menschen sowie als umweltschonendes Pflanzenstärkungsmittel im Weinbau |
Institutionen und beteiligte Wissenschaftler | Universität Stuttgart, Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP Universität Hohenheim, Institut für Ernährungsmedizin Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) BIOPRO Baden-Württemberg GmbH |