Rahmenbedingungen und Anforderungen für eine "Good Governance" in der Bioökonomie
Ziel des Forschungsprojektes war es, die im Rahmen des Baden-Württembergischen Forschungsprogramms Bioökonomie forcierten Forschungsfelder "Biogas" und "Lignozellulose" vergleichend auf die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendigen Governance-Strukturen und Implementierungsbedingungen zu untersuchen. Der bioökonomische Strukturwandel wird von Innovationen vorangetrieben, die sowohl die Rohstoffgewinnung als auch das Produktangebot und die Energieversorgung auf eine neue Grundlage stellen sollen. Daher wurden für diese Studie die folgenden Innovationsfelder ausgewählt:
- „Ressourcen“: Miscanthus und Kurzumtriebsplantagen als nachwachsende Rohstoffe
- „Stoffliche Nutzung“: Biobasierte Produkte aus Lignozellulose
- „Energetische Nutzung“: Methanisierung von Biogas für Power-to-Gas Technologie
Aus der Analyse dieser Innovationsfelder hat sich ein multidimensionaler Rahmen für die Themen- und Ausgestaltungsoptionen einer Good Governance Bioökonomie ergeben. Dieser umfasst die Bereiche Wissenschaft und Technik, Politik und Recht, Markt und Ökonomie, Ökologie sowie Gesellschaft. Die Bandbreite der Governance-Bereiche spiegelt sich dabei in der Vielfalt der in diesen Kontexten zu bearbeitenden Governance-Themen. Diese reichen z.B. von Machbarkeit und Effizienz sowie Planung und Steuerung über Marktzugang und Geschäftsmodelle bis hin zu Klimaschutz und Emissionen sowie Partizipation und Kommunikation.
Insgesamt zeigt die Studie, dass sich eine Good Governance für Bioökonomie-Innovationen nicht nur auf deren Realisierbarkeit und Verwertbarkeit fokussieren kann, sondern ebenso Maßnahmen mit Blick auf Regulierung, Verantwortlichkeit und Akzeptanz zu implementieren hat. Ein Governance-Rahmen, der diesem Anspruch gerecht werden will, verknüpft die Aufgabe, Bioökonomie-Innovationen zu ermöglichen mit der Aufgabe, diese mit Leitplanken der Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verträglichkeit zu versehen. Diese Leitplanken wurden im Forschungsprojekt als Ermöglichungs- und Beschränkungsfunktionen einer Good Governance „Bioökonomie“ ausgearbeitet.
Projekttitel | Bioökonomie als sozio-technische Gestaltungsaufgabe: Rahmenbedingungen und Anforderungen für eine "Good Governance" |
Institution | |
Beteiligte Wissenschaftler | Prof. Dr. Ortwin Renn, Dr. Dirk Scheer, Dr. Wilfried Konrad |
Projektstatus | abgeschlossen |