Lignozellulose - Alternativer Rohstoff für neue Materialien und Produkte

Lignozellulose bildet die Zellwand verholzter Pflanzen und besteht aus den Hauptbestandteilen Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Neben verschiedenen Holzarten erforschen und verwenden wir in unserem Forschungsverbund schnell wachsende Gräser wie zum Beispiel Miscanthus Arten für die Biomasseproduktion.

Neue Verfahren ermöglichen es, Holz und andere pflanzliche Lignozellulose als Ausgangsstoff für Produkte wie Bio-Kunststoffe oder Reinigungsmittel zu verwenden. Ein Teil des bisher hierfür verwendeten Erdöls kann dadurch eingespart werden.

Für die Auftrennung der Lignozellulose in die verschiedenen chemischen Bestandteile werden spezielle Aufschluss- und Konversionsverfahren untersucht, die eine Weiterverwertung der Materialien in unterschiedlichen Anwendungen und als Plattformchemikalien ermöglichen.

In erster Linie wird in unserem Forschungsverbund eine stoffliche Nutzung der Biomasse für neue Materialien und Produkte angestrebt. Die Möglichkeit der energetischen Nutzung von Nebenprodukten wird berücksichtigt, um die Rohstoffe vollständig einer Verwertung zuzuführen und damit den wirtschaftlichen Ertrag zu steigern.

Der Forschungsverbund Lignozellulose bildet eine interdisziplinäre Plattform zur umfassenden Erforschung Lignozellulose basierter Wertschöpfungsketten, einschließlich biologischer, verfahrenstechnischer, ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte.

Gemeinsames Ziel der 19 geförderten Teilprojekte ist die Entwicklung optimierter Wertschöpfungsketten zur Nutzung lignozellulosehaltiger Biomasse durch

  • Optimierung der Rohstoffproduktion und der Konversionsprozesse im Hinblick auf die Herstellung hochwertiger Produkte,
  • Ressourceneffizienz aufgrund von Kaskadennutzung und vorausschauende Nutzung im Hinblick auf eine Kreislaufwirtschaft,
  • rohstofftolerante Konversionsprozesse,
  • Erhalt und Förderung von Biodiversität und Ökosystemprozessen wie Wasser- und Stoffkreisläufen,
  • Analyse und Berücksichtigung von Auswirkungen einer verstärkten Nutzung von Lignozellulose auf Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft.

Koordination

Landesgeschäftsstelle für Bioökonomie Forschung Baden-Württemberg
Wollgrasweg 43
70599 Stuttgart

Tel.: +49 (0) 711 / 459 22827 | bioeconomy-bw@uni-hohenheim.de