Lignozellulose basierte Bioökonomie: Akteure und ihre Beziehungen

Beispiel der Darstellung der Akteure in einem Politiknetzwerk

Durch die politische Förderung der Bioökonomie werden traditionelle Sektorstrukturen aufgebrochen. Damit verändert sich die Stellung verschiedener Akteure in einem Sektor. Die Beziehungen zwischen  Akteuren verändern sich und neue Konflikte treten auf. Ein Überblick über diese Akteure, Netzwerke, Koalitionen und Konflikte, „Gewinner und Verlierer“ und die damit in Zusammenhang stehenden Optionen und Restriktionen für eine Umsetzung der Bioökonomiepolitik fehlt jedoch bislang in der Bioökonomieforschung.

Ziel dieses Teilprojektes ist es, die Auswirkungen der Beziehungen zwischen Akteuren in Lignozellulose-basierten Wertschöpfungsketten auf die Umsetzung der Bioökonomiepolitik aufzuzeigen und damit den sozialen Aspekt der Optimierungsmöglichkeiten dieser Ketten zu beleuchten.

In diesem Projekt  werden zwei politikwissenschaftlich relevante, akteurszentrierte Ansätze verbunden, um die Akteursbeziehungen in Lignozellulose-basierten Wertschöpfungskette zu untersuchen.  Zum einen der strukturelle Ansatz des Policy-Netzwerks, um die  Muster der Beziehungen klassifizieren zu können. Zum anderen der Advocacy-Koalitionen Ansatz, der die Dimension der Ideen, den so genannten „Überzeugungsystemen“ integriert.

Empirisch fokussiert das Vorhaben auf Akteure in Lignozellulose-basierten Wertschöpfungsketten in Baden-Württemberg mit Berücksichtigung der über die Landesgrenzen hinausgehenden Beziehungen und den entsprechenden Akteuren. Methodisch verbindet das Vorhaben quantitative und qualitative Verfahren der empirischen Sozialforschung. Die Netzwerkanalyse ist ein quantitatives Verfahren, mit dem die Struktur des Netzwerks (Zentralität, Dichte, Konflikte) analysiert wird. In einem zweiten Schritt werden die in der Netzwerkanalyse  als zentral identifizierten Akteure mit qualitativen, problemzentrierten Interviews befragt, um übereinstimmende und in Konflikt stehende Überzeugungssysteme hinsichtlich der Bioökonomiepolitik sowie sogenannte „Policy-Broker“ zu identifizieren. Zusätzlich werden die Programme dieser Akteure analysiert.

ProjekttitelLignozellulose basierte Bioökonomie: Akteure und ihre Beziehungen
Institution Universität Freiburg, Professur für Forst- und Umweltpolitik
Beteiligte WissenschaftlerProf. Dr. Daniela Kleinschmit, Alexandru Giurca
FörderungLandesgraduiertenförderung Baden-Württemberg