Systemanalyse zu den Zielen, Visionen, Wertschöpfungsketten und Implementierungsschritten einer Bioökonomie in Baden-Württemberg

Transformationsprozesse zu einer Bioökonomie sind mit weitreichenden Veränderungen der heute vorherrschenden sozialen, ökologischen und ökonomischen Verhältnisse verbunden. Das im Rahmen der Begleitforschung geförderte Projekt verfolgte die Zielsetzung, einige Bausteine zu einer systematischen Analyse von Bioökonomie-Transformationen beizutragen und das Systemverständnis zu stärken.

In einem ersten Schritt wurden Visionen, Zielen und Erwartungen zur Bioökonomie analysiert und eine Befragung von Forschern in den baden-württembergischen Forschungsverbünden durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurde eine systematische Erfassung der Akteure vorgenommen, sowohl der Akteure, die Wertschöpfungsketten in den drei Bereichen Biogas, Lignozellulose und Mikroalgen entwickeln, realisieren und potenziell in diese direkt involviert sind, als auch der traditionellen Bioökonomie und indirekt Betroffene. Ein systematischer Überblick über die Wertschöpfungsketten in den drei Nutzungsfeldern Biogas, Lignozellulose und Mikroalgen wurde erarbeitet. Eine Systematik der potenziellen Konkurrenzbeziehungen sowohl zwischen als auch innerhalb der grundsätzlichen Nutzungsbereiche stoffliche Nutzung, energetische Nutzung und Nutzung als Nahrungsmittel wurde entwickelt. Schließlich wurden in einer Politikfeldanalyse die politischen Rahmenbedingungen der Bioökonomie untersucht. Dabei wurde zwischen förderlichen, hemmenden und gestaltenden Rahmenbedingungen unterschieden.

In den Schlussfolgerungen werden die Herausforderungen und Begrenzungen bei einer systemischen Analyse der Bioökonomie betont. Damit gewinnt eine verbesserte Lern- und Korrekturfähigkeit in der Bioökonomie-Politik eine zentrale Bedeutung. Verschiedene Handlungsoptionen zur zukünftigen Gestaltung der Bioökonomie-Politik werden vorgestellt.